Prolog - Mein neues, altes Ich
Alejandro steigt von seinem Motorrad, hängt den Helm um seinen Lenker und sieht sich nervös um, ehe er sein Bandana vom Gesicht nimmt und es hastig in seine rechte Hosentasche stopft. Die Sonne steht sehr hoch und brennt auf den sowieso schon trockenen Asphalt herunter. Schweißperlen bilden sich auf Alejandro's Stirn, während er sich eine Zigarette anzündet und tief durchatmet. Ihm ist es unangenehm diesen Termin wahrzunehmen. Aber was bleibt ihm anderes übrig. Immerhin möchte er ja wissen wer "er" ist und woher "er" kommt.Durch einen schweren, nennen wir es mal Unfall, bei dem der junge Dominikaner fast den Löffel abgab, verlor er die komplette Erinnerung an sein vorheriges Leben. Das einzige was er wusste war, dass er in Los Santos lebte.
Nach dem langen Krankenhausaufenthalt suchte er sich einen Job, er arbeitet derzeit als Müllmann. Es ist nicht der beste Job, aber er kann Geld machen um seine Träume und Ziele zu verwirklichen. Er hatte diese Leidenschaft für Motorräder in sich und so beschloss er, nach langer Zeit des Sparens, eine Harley Davidson Street Bob 2017 beim örtlichen Händler zu ergattern.
Er nennt es immer Therapie für sich selbst, wenn er nur den rohen Asphalt unter seinen Füßen und den lauten Motor hört. Nur er, die Straße und das Bike. So kann Alejandro am besten abschalten. Viele Leute sind sehr hektisch wenn sie Probleme haben, aber Alejandro ist immer sehr, sehr ruhig, in jeder Situation. Von ihm strahlt so eine.. gewisse Tiefenentspannung aus, die sehr beruhigend auch auf andere Personen in seinem Umfeld wirkt. Jedoch ist er nur bis zu einem gewissen Punkt ruhig. Ist eine Grenze überschritten (und bei ihm gibt es einige Grenzen) dann ist er ziemlich radikal in seiner Vorgehensweise und hat nicht wirklich Angst vor Verlusten. Er kann schon ziemlich hitzköpfig sein und die größte Macke, aber auch die größte Stärke ist die Sturheit von Alejandro.
Trotzdem ist er, wie schon erwähnt, die größte Zeit über ziemlich ruhig und lebt in seiner eigenen Welt.
Durch ein fast schon zu freundliches "Hallo" wird Alejandro aus seinen Gedanken gerissen. Vor ihm steht eine kleine, ältere Dame, mitte 50 und sehr vornehm gekleidet. Sie hat dieses schmierige Grinsen, was Alejandro bei Leuten so hasst.
"Kommen Sie doch hinein", sagte die Dame, "und seien Sie nicht so schüchtern. Es ist ganz normal heutzutage, dass auch junge Menschen eine Person zum Reden benötigen. Machen Sie sich da mal keine Sorgen."
Alejandro nickte nur und ging mit der Dame mit. Der Raum war groß, ziemlich geräumig und der Geruch von Cannabis hing in der Luft, obwohl die Fenster sehr weit aufgerissen waren. Er blickte sich etwas um und nahm auf einem Sitzkissen platz.
Sie redeten sehr lange über die Geschehnisse und vor allem über die ungewollte Amnesie, in der Hoffnung Schritt für Schritt alte Erinnerung wieder zu erlangen. Alejandro brachte auch alte Bilder von sich mit. Auf diesen Bildern ist er mit anderen Jugendlichen in Jefferson zu sehen. Sie formten Gang Symbole und hielten stolz ihre Baseballschläger in die Luft.
Alejandro war nicht schwer zu erkennen. Er ist 1,86cm groß, braune Haut, braune kurze Haare und grün-blaue Augen. Er trägt Tattoos an beiden Armen und hatte schon immer ein Faible für Goldketten. Und daran hat sich bis jetzt auch nicht wirklich etwas geändert, außer dass er jetzt dazu noch eine Lederkutte trägt, die aber keine Patches oder Symbole aufgenäht hatte. Sein größter Wunsch wäre es gleichgesinnte zu treffen, jedoch hat er schon gemerkt, dass sich die meisten Leute in der Gegend nicht für Motorräder interessieren.
Nach einem langem Gespräch verabschiedete sich Alejandro und war doch ziemlich erleichtert. Er hätte nicht gedacht, dass so ein Gespräch so befreiend sein kann. Er setzte sich auf sein Bike und fuhr in den Abend hinein..
Fortsetzung folgt..
(Quellen: Google Bilder, eigene Screenshots)