Los Santos, 20.06.2019 - Blick hinter die Kulissen der IAD


Police Commissioner Steve Anderson
Director Office of Commissioner

Zu Besuch in der Internal Affairs Division des San Andreas Police Department. Es ist ein mulmiges Gefühl die Räumlichkeiten des Police Commissioners zu betreten. In erster Linie bedeutet ein Gang hierher erst einmal Ärger für den jeweiligen Officer. Mindestens ein internes Ermittlungsverfahren steht an, gegebenenfalls sogar mehr. Als ich am frühen Abend des 17. Juni 2019 auf dem Weg in das Büro der Internal Affairs Division war ging es nicht um einen solchen Fall. Es ging um einen einmaligen Einblick den ich nun mit Ihnen teilen darf. Der Police Commissioner lud mich nach vorheriger Anfrage ein, alleine dieser Fakt ist eine kleine Sensation. Normalerweise bleibt der Blick in die Dienstaufsicht verborgen.
Wie arbeitet die Internal Affairs Division? Fällt jede Entscheidung leicht? Gibt es schwierige Fälle die bis heute präsent sind? - All diese Fragen schwirrten in meinem Kopf. Ich für meinen Teil hatte noch nie Kontakt mit der Dienstaufsicht. Sicherlich sieht man sich mal auf dem Flur oder auf der Streifenfahrt, sonst jedoch gab es nicht mal kurze Gespräche auf dem Flur.


Die Türen öffnen sich, D'anna Markley begrüßt mich mit einem Lächeln, sie ist die persönliche Sekretärin des Police Commissioners, arbeitete bereits mit SAPD internen Legenen wie Police Commissioner Martin Berger, Police Commissioner Ben Brooks und Police Commissioner Brian Sixx zusammen. Man könnte sie als SAPD Urgestein bezeichnen. Die Ermittlungen der Internal Affairs Division finden unter Verschluss statt. Ein normaler Beamter der Behörde hat keinen Zutritt zu den Räumlichkeiten, geschweige denn Zugang zu den internen Akten. Der Zugang wird separat kontrolliert, dadurch kann Missbrauch ausgeschlossen werden. Staunend betrete ich das Büro des Police Commissioners. Ich lasse mich auf den Bürostuhl fallen, gespannt schaue ich mich um. Es war ein schwüler Tag, dagegen konnte auch der Deckenventilator wenig ausrichten. Im Gegensatz zu vielem was mir erzählt wurde, sank die Temperatur nicht schlagartig um mehrere Grad als Police Commissioner Steve Anderson sein Büro betrat. Lachend begrüßt er mich, mir fällt ein kleiner Stein vom Herzen, der Gang zur Dienstaufsicht ist auch wenn man nichts getan und einen Termin zum Interview hat irgendwie komisch.

Gemeinsam mit Police Administrator D'anna Markley präsentiert Police Commissioner Steve Anderson die Zahlen aus dem Monat Mai. 11 eingegangene Beschwerden gegen Beamte des San Andreas Police Departments wurden registriert. In allen 11 Fällen wurde eine interne Ermittlung eingeleitet. Das scheint auf dem ersten Blick wenig, wenn man sich den internen Prozess aber genauer anschaut merkt man wie aufwändig jede dieser Ermittlungen ist. Der Police Commissioner arbeitet eigenständig an den Dienstaufsichtsbeschwerden, wird lediglich im Urlaubs- und Krankheitsfall durch den Chief of Police vertreten. Für Steve Anderson heißt das konkret: Akte anlegen, Sachverhalt prüfen, Einsatzprotokolle sichten, weiteres Beweismaterial sicherstellen, Gespräche mit dem betroffenen Beamten und ggf. seinem Vorgesetzten / Supervisor, Gespräche mit dem Beschwerdensteller. Am Ende hängt nicht nur die Zukunft des Beamten von ihm ab, auch die Glaubwürdigkeit in die Dienstaufsicht des SAPD hängt von der korrekten Beurteilung der Sachlage ab. Im Mai wurden 6 Dienstaufsichtsbeschwerden nach Abschluss der internen Ermittlungen als rechtens beurteilt. Konkret bedeutet das eine Sanktion für den betroffenen Beamten die von einem internen Akteneintrag bis zu einem Ausschluss aus dem Beamtenverhältnis lauten kann. Der Police Commissioner muss also einerseits ein großes Wissen über geltendes Recht in San Andreas besitzen, anderer seits jedoch auch soziale Aspekte beurteilen können. Zu den 6 angenommenen Beschwerden kommen zwei abgelehnte Beschwerden sowie 3 weitere in denen die internen Ermittlungen noch laufen.