Für den Staat, gegen den Staat - eine lebendige Geschichte | Isabelle Morrison

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    DANKE FÜR 7 JAHRE Nemesus-Roleplay, das Projekt Nemesus-Roleplay (Legacy) wurde beendet!

    Danke an alle die uns unterstützt haben in den letzten Jahren!


    Wenn Ihr Interesse an GTA5 (RageMP, AltV & FiveM Tutorials) Videos habt, dann schaut gerne mal auf dem NemesusTV Youtube Kanal vorbei: - Klick -

    (PS: Das alte Forum könnt Ihr noch über diesen Link erreichen!)


    Für weitere Informationen oder einfach nur zum Austausch alter Zeiten, besucht doch gerne das Nemesus Forum auf forum.nemesus.de.

    Wenn Ihr noch Fragen zum alten NRP habt, besucht mich doch gerne mal auf meinem Discord: - Klick -


    RageMP Showcases: - Klick -

    • Für den Staat, gegen den Staat - eine lebendige Geschichte | Isabelle Morrison

      Für die Stimmung:









      **Ferne Zukunft. Eine Wiese. Am Rand einige Büsche, paar Bäume, nichts ungewöhnliches. Zwei Jungs spielen Fußball, lachen, haben Spaß - das typische Bild eben. Als der Ball versehentlich
      einmal gegen einer der Büsche kommt, wird der Boden drunter frei. Unter den herabgefallenen Blättern ragt eine Spitze...von irgendwas heraus. Die Jungs gucken sich kindlich an, zucken
      mit den Schultern und machen sich darauf ihren kindischen Neugiersreflexen nachzugehen. Ihre Finger werden dreckig, sie graben es nämlich mit bloßen Fingern aus. Nach einer Weile
      kommt eine kleine Kiste, aus Holz, ganz simpel zum Vorschein. Zu ihrem Glück kann man die Kiste einfach öffnen. Ein Haufen Papier. "Wie langweilig", hätten sich die Jungs denken können.
      Wenn die nur wüssten...die Blätter sind gelblich - liegt wohl schon lange unter der Erde. Sie sind jedoch ordentlich zusammengefaltet. Geschrieben wurde altmodisch mit Tinte...**









      Wie konnte es so gut anfangen aber so enden?


      Das...nun. Fragten sich viele. Lasst mich Euch eine Geschichte erzählen. Von einem Mädchen - nein, einer jungen Frau. Sie hörte auf den Namen Isabelle Morrison. Eine engagierte, freundliche Person, welche immer das Gute anstrebt. Kein besonderer Mensch. Sie war bei der Polizei, beim Nachrichtendienst, denn irgendeine Kraft hielt sie immer an dieser Insel namens San Andreas fest. Doch der Schein trügt - irgendwas stimmte gewaltig nicht...

      Sie hatte zugenommen, nicht viel aber dank dem zuvor schlanken Körper erkennbar. Auf Schminke wurde verzichtet, kein Geld? Sie war doch Beamtin. Warum wurde sie gleich gekündigt - oder warte...hat sie doch selber gekündigt? Ich weiß es nicht mehr. Und werde es nie mehr wissen. Alt bin ich geworden. Aber hier geht es nicht um mich. Das schöne Haus in Dillimore - abgebrannt. Nun wohnte sie im Krisenviertel. Irgendwas hat ihr Menschsein komplett auf dem Kopf gestellt. Besser gesagt: Ein Bruchteil von Sekunden tat es. Sie fuhr spontan mit ihrem Roller an Idlewood vorbei. Erstmals, seit Jahren als Zivilistin. Idlewood war eine schreckliche Gegend. Eine Gegend, wo sich Kinder mit echten Waffen abschießen, eine Gegend, wo Menschen nur Gegenstände sind und eine Gegend, wo das wichtigste überhaupt nicht existiert: die Menschenrechte.

      Sie stoppte und beobachtete eine Gruppe von Schwarzen, welche gegenüber einer Gruppe von Lateinamerikanern gegenüber stand. Ihr polizeilicher, irrationaler Reflex schlug ein - aber dieses Mal musste sie es unterdrücken. Die beiden Gruppen gingen aufeinander los. Isabelle war lang genug im Dienst gewesen, um zu wissen, dass die Leute in East es einen "Brawl" nannten. Sie prügelten sich aufeinander ein, Blut floss, Messer wurden gezogen, ein Toter. Als hätte es Isabelle am Kopf getroffen schaute sie fassungslos, nachdenklich zum Boden. Zum ersten Mal beobachtete sie Armut nicht aus der Sicht eines Cops. Sondern...erstmals...aus der Sicht eines Menschen. Eines Menschen wie dieser mit einer Stichwunde tot auf dem kalten Asphalt liegt. Irgendwas war anders. Sie verspürte Menschlichkeit. Ihr Gehirn schaltete komplett um, es veränderte sich. Noch weitere zwei Stunden stand sie rum, bis die Sicherheitskräfte den Toten Afroamerikaner wegbrachten.

      Was dann geschah nennen viele einen Burnout, oder eine Midlifecrisis mit 24. Ich bezeichne es als eine Revolution im Gehirn. Sie verspürte plötzlich Verantwortung für ihre Mitmenschen. Sie überdachte das Verhalten als Cop...einem menschlichen Wesen Handschellen anlegen. Sie trank, sie trank viel. Mit Tränen in den Augen zerstörte sie die schönen Abzeichnung, welche leicht angebrannt waren. Der Boden war mit zerrissener Seide und Scherben bedeckt. Wie eine Irre verhielt sie sich, fast schon wie ein pubertierendes Kind, bei welchem sich die Gehirnzellen verändern. Der Grund für ihre Emotionen war der Zwiespalt - wie konnte sie jetzt plötzlich die staatliche Macht so ablehnen, sie war doch vorher in mehreren Behörden tätig, hat für den Staat gearbeitet?

      Wie besessen kaufte sie von ihrem Restgeld Bücher. Nicht normale Bücher. Biographien. Nicht nur einfache Biographien, sondern Biographien von den größten Tyrannen vor zwei Jahrhunderten. Joseph Stalin...Lenin. Bücher über Kommunismus, Sozialismus, Bolschewismus. Alles was im 20. Jahrhundert zu unzähligen Toten führte. Auf Isabelle wirkte es wie Propaganda. Sie wurde davon besessen, erkannte die Theorien irgendwann an. Zum ersten Mal verspürte sie das Verlangen sich politisch zu engagieren. Aus leicht links wurde irgendwann linksextrem. Doch die Frage ist...würde sie ihre Ziele gewalttätig durchsetzen? Würde sie Menschen haben, welche sie bei der utopischen Ideologie unterstützen?



      Hochachtungsvoll
      **Unbekannt, der Name wurde mit Tinte verwischt.**

    • **Die beiden Jungs legen das erste Blatt beeindruckt zur Seite. Sie gucken sich ernst an, ehe der Junge, wessen Ball vor Staunen unter dem Arm weggerutscht und auf die nächste
      Straße gerollt ist, das nächste Blatt. Es unterscheidet sich. Der Schreibstil ist deutlich anders. Viel naher, als sei die Person am Ort des Geschehens selbst gewesen. Auch fehlt merk-
      würdigerweise die Unterschrift samt Grußform. Es wirkt alles wie eine Nacherzählung. Die Jungs lesen es sich durch.**





      Der Anfang vom Ende

      Da stand sie nun. Vor dem Laden. In ihrem charakteristischen Gürtel sah man den Lauf einer Waffe, welche anscheinend etwas verrutscht ist. In den beiden Händen hält sie ihren Helm, welchen sie auch benutzte, um mit ihrem Roller zum so genannten 24/7 Shop zu gelangen. Ihre Hände zittern. Sie setzt den Helm auf. Ein letzter Blick über die Schulter zur gut befahrenen Straße. Sie zieht zögerlich die Waffe aus dem Gürtel, welcher den Rock eng an der Taille hält. Es ist eine Makarow. Isabelle stößt ein zitterndes, doch tiefes Durchatmen aus. Aus Gewohnheit oder auch Reflex aus den alten Zeiten stößt sie die Tür auf und stürmt hinein, wendet ihren Körper direkt zur Kasse.

      Ein Lateinamerikaner. Sieht nicht reich aus. Er öffnet breit seine Augen - komisch. Eigentlich sind Überfälle in der Gegend normal. Nach einigen groben Worten fängt der Kassierer an Geld in eine Plastiktüte zu legen. Die eigentlich selbstbewusste Isabelle stottert zwischendurch sogar mal. Diese paar Sekunden vergehen in ihrem Kopf wie Stunden. Sie überlegt: "Ist das richtig? - Der ist doch auch arm - Vielleicht hat er Kinder, welche er ernähren muss?" Ihr philosophischer Gedankentrip wurde unterbrochen als die volle Tüte mit Geld raschelnd auf den Tresen landetet. Zu diesem Zeitpunkt verstand sie nicht, welche Rolle dieses Ereignis spielen würde. Es war nämlich der Anfang von was Großem...oder doch dem Ende? Filmisch gesagt: das Intro...in eine schlechte Komödie. Passender wohl eher Drama. Dieses Ereignis sollte Isabelle Morrison komplett umtrimmen, verändern.

      Sie hatte keineswegs vor abzudrücken. Das würde gegen ihre linke Moral verstoßen. Oder hat sie es das mit dem Raub schon gemacht? Wie auch immer. Sie ergriff die Plastiktüte, wobei ein Schein hinaus fiel. Vom Schein schaute sie kurz tief in die Augen des Lateinamerikaner. Die Waffe warf sie rücksichtslos in die Tüte - keine Zeit gehabt sie im Gürtel zu verstecken. Sie lief zur Tür, und öffnete diese....





      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Bleaderface ()